Sanierung am Schulzentrum: An der Realschule wird gearbeitet - so läuft die Baustelle

2023-03-23 17:54:59 By : Ms. Suki Chen

Derzeit wird die Realschule Geretsried saniert - nicht nur optisch, sondern auch energetisch. „Man wird die Schule nicht wiedererkennen“, sagt der Verantwortliche.

Geretsried – Dass das Schulzentrum nicht nur optisch, sondern auch energetisch saniert wird, zeigt sich am eindrücklichsten im Keller. In einer Halle, in der ein Lehrschwimmbecken Platz hätte, demontieren Handwerker gewaltige Stahlrohre. Die beiden Kessel, höher als ein Mensch, sind schon verschwunden. „Das Gaszeitalter ist zu Ende“, sagt Christoph Bauer, der am Landratsamt für das Projekt zuständig ist.

Für insgesamt 58 Millionen Euro bringt der Landkreis die Geretsrieder Realschule und das Gymnasium auf den neuesten Stand. In diesem Schuljahr sind die Arbeiten von der Straße aus zu sehen. Bauzäune teilen den Pausenhof in zwei Hälften. Der Realschultrakt ist eingerüstet. Die Feuerwehrzufahrt führt zum Haupteingang des Gymnasiums. Nach den Sommerferien soll es genau andersherum sein. Dann ist die Fassade zum Pausenhof auf der Seite des Gymnasiums samt den dortigen Fachräumen für Chemie und Physik an der Reihe. „Man wird die Schule nicht wiedererkennen“, verspricht Bauer.

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Bis dahin wartet noch auf vielen Baustellen Arbeit. „Der Zeitplan ist sportlich“, räumt der Projektzuständige ein. Im Großen und Ganzen habe man die Termine bislang gut einhalten können. Doch der Markt birgt immer wieder Überraschungen. Die neue Lehrküche – früher zwei Klassenzimmer – hätte zwei Monate früher fertig sein können. „Es war wie verhext, die Weißware – also Waschmaschine, Trockner und Spülmaschinen – waren schwer lieferbar.“ Auch die Komponenten für die Lüftungsanlage – die Schaltzentrale hat einen eigenen Raum im Keller – ließen auf sich warten.

Wenn die Elektrik angeschlossen ist, warten auf die Realschülerinnen und Realschüler vier Kochinseln und ein Bereich für die Theorie. Durch die großzügigen Fensterfronten können sie das Vogelhaus und den Stadtwald sehen. „Das Ergebnis wird echt toll“, findet Bauer.

Dort, wo die Lehrküche früher war, im Trakt, der an die Bushaltestelle grenzt, entsteht die Lerninsel für die zehnte Jahrgangsstufe. Dazu wurde der Bereich komplett entkernt, die Wände zu angrenzenden ehemaligen Klassenzimmern herausgerissen. Im Grunde ist nur die bestehende Betonhülle übrig geblieben. Neben den zehnten Klassen richten die Arbeiter dort das neue Zuhause der Offenen Ganztagsschule ein.

Alle anderen Lerninseln, eine räumlich offene Art des Unterrichts innerhalb der Jahrgangsstufen, die das selbstständige Arbeiten unterstützen soll, sind in der Realschule fertig gebaut und in Betrieb. Die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler lernen übergangsweise im Containergebäude, deren Platz am Schulzentrum auch in Zukunft benötigt werden wird – Stichwort G9.

Die Mitternachtsformel üben oder „Hamlet“ übersetzen, während nebenan gebohrt und Estrich gemischt werden, ist schwer. Gerade deswegen lobt Christoph Bauer ausdrücklich „die gute Zusammenarbeit mit der Schulfamilie“. Die Schulleiter zeigten viel Verständnis, und ohne die Hausmeister würde es nicht gehen, die die Handwerker zu ihren Einsatzorten lotsen. „Es ist ein tolles Miteinander.“

Der Landkreis als Sachaufwandsträger spricht den Umbau eng mit Realschule und Gymnasium ab. So sei eigentlich geplant gewesen, alle vier Stufensäle im Obergeschoss zurückzubauen. Darüber habe man während der Abrissarbeiten jedoch nochmals nachgedacht. So entstehen nun drei „maximal flexible Räume“, und ein Stufensaal bleibt erhalten – selbstverständlich wird auch er runderneuert. Gelehrt werden die Realschüler dort in Bio, Chemie sowie Natur und Technik. „Dort wird moderner und zeitgemäßer Unterricht möglich sein“, erklärt Christoph Bauer.

Zurzeit erinnern nur noch die an die Wand gemalten Atome an Chemieunterricht. Es regiert der Staub. Die Decke wurde bereits abgerissen, der Fußboden wird abgeschliffen. Auch die bestehenden Oberlichter müssen dran glauben. Sie werden ausgetauscht und mit einem Sonnenschutz versehen.

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Direkt darunter im Erdgeschoss ist ebenfalls nichts mehr, wie es war. Der Waschbeton ist aus der Pausenhalle verschwunden, die Fensterfront wird erneuert, und das Afrikahaus hat Platz für die Zukunft gemacht. „Es entsteht eine großzügige Aula, es wird hell und freundlich“, erläutert der Projektverantwortliche die Pläne. Zwischen Realschule und Gymnasium wird es einen Sichtbezug geben – und einen gemeinsamen Pausenverkauf, der von innen und außen zugänglich ist. Nach der Aula der Realschule ist dann die des Gymnasiums an der Reihe.

Parallel zu den Sanierungsarbeiten wird in den nächsten Wochen eine Photovoltaik-Anlage auf der neuen Dreifachturnhalle montiert, die nicht nur diese, sondern auch zum Teil das Schulgebäude mit Strom versorgen soll, wenn die Sonne scheint. Wärme kommt von der Hackschnitzelheizung der Geretsrieder Stadtwerke. Für den Anschluss hat der Fahrradkeller eine Ecke freigegeben. Was aus der aus der Zeit gefallenen Halle wird, die nun nicht mehr für den Gasbrenner gebraucht wird, ist offen. „Man könnte sie als Lager oder für zukünftige Energiekonzepte verwenden“, sagt Bauer. Sicher ist schon jetzt, dass die Umrüstung und Dämmung, obwohl noch nicht alle Fassaden ausgetauscht sind, Wirkung zeigen. „Der Energieverbrauch wird besser.“