Erdkeller bauen: Mit diesen Tipps gelingt’s - Mein schöner Garten

2023-03-23 17:36:01 By : Ms. Andy Huang

In einem Erdkeller bleiben Äpfel, Karotten und Kartoffeln besonders lange frisch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich solch einen Vorratskeller im eigenen Garten bauen können.

Ein Erdkeller bietet optimale Lagerbedingungen für Äpfel, Karotten, Kartoffeln und Kohl

Karotten, Kartoffeln, Kohl und Äpfel bleiben in kühlen, luftfeuchten Räumen am längsten frisch. Im Garten bietet ein dunkler Erdkeller als Vorratslager mit 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen zwei und acht Grad Celsius optimale Bedingungen. Die Vorteile: Wenn Sie viel selbst ernten und viel Platz für die Lagerung benötigen, kann ein solcher Erdkeller im Garten auf Dauer eine günstige Lösung sein. Einmal angelegt, benötigt er keine weitere Energie für die Kühlung der Vorräte. Und: Ein solches Vorratslager kann sogar einen optischen Akzent im Garten setzen, wenn es gut in die Umgebung integriert wird. Mit in die Planung eines Erdkellers einbeziehen sollten Sie Überlegungen zum Standort, zur Größe, zur Art des Lagers und seiner Belüftung. Entscheidend ist darüber hinaus natürlich auch der finanzielle Spielraum.

Ein Erdkeller benötigt einen schattigen Platz im Garten und wird von allen Seiten dicht von Erde umschlossen. Wichtig ist, dass der tiefste Punkt des Raums über dem Grundwasserspiegel liegt. Verlegen Sie um den Erdkeller herum ein Drainagerohr, um zu verhindern, dass Sickerwasser hinein läuft. Außerdem muss der Keller gut belüftet sein, weshalb Sie unbedingt ein Lüftungsrohr oder einen Abluftschacht einplanen sollten. Einfacher und kostengünstiger lässt sich zur Gemüselagerung eine sogenannte Erdmiete anlegen, indem man zum Beispiel eine Waschmaschinentrommel in den Boden einlässt.

Als Standort im Garten sollten Sie einen möglichst schattigen Platz wählen. Falls Sie einen größeren Raum planen, ist der Eingang, der zu jeder Jahreszeit zugänglich sein muss, ebenfalls nach Norden auszurichten, sodass die Sonneneinstrahlung reduziert wird. Ideal zur Anlage eines Erdkellers ist ein Hanggarten, denn hier ist ein ebenerdiger Zugang zum Vorratslager möglich. Der Erdkeller wird einfach in den Hang hineingebaut, sodass sein Dach komplett mit Erde bedeckt ist und begrünt werden kann. Wichtig: Der tiefste Punkt des Erdkellers sollte stets über dem Grundwasserspiegel liegen. Auf ebenem Gelände können Sie einen solchen Vorratsraum errichten, indem Sie den Boden um einen halben bis einen Meter tiefer legen und von der Mitte weg eine Ring-Drainage einbauen, damit das Wasser gut ablaufen kann. Jeder Erdkeller braucht außerdem eine Belüftung. Daher sollte unbedingt Platz für ein Lüftungsrohr oder einen Abluftschacht eingeplant werden. Das verhindert Kondenswasser und erhöht die Lagerfähigkeit des Gemüses.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Erdkeller im Garten zu integrieren – je nachdem, wie groß dieser sein soll und wie viel er kosten darf. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei verschiedene Varianten vor.

Einige Hersteller bieten fertige Erdkeller aus einem glasfaserverstärkten Polyestermaterial an. Sie werden in einem Stück geliefert und können neben passender Tür mit Trennwänden und Regalen ausgestattet werden.

Zunächst müssen Sie die benötigte Fläche ausheben, um im Anschluss eine Schicht aus Sand und Splitt aufzubringen. Sie sollte etwa 30 Zentimeter dick sein. Verlegen Sie darin gleich ein geeignetes Erdkabel für die Beleuchtung und gegebenenfalls zusätzliche Steckdosen. Wichtig: Achten Sie bei allen Strominstallationen auf eine spezielle Eignung für Feuchträume und Schutzrohre. Das Kiesbett sollte im Boden sowie unter der vorderen Tür isoliert sein. Hinterfüllen Sie die runden Seitenwände von außen gleichmäßig mit Füllsand und verlegen Sie ein Drainagerohr etwas unterhalb des Fußbodenniveaus zur Entwässerung. Es wird auf einer Seite außen neben der vorderen Wand eingelassen, mit rund zwei Prozent Gefälle um den Erdkeller herumgeführt und auf der anderen Seite der Vorderwand vom Erdkeller weggeführt – entweder in einen Sickerschacht oder in einen Entwässerungsgraben (genehmigungspflichtig!). Wenn Sie Ihren Erdkeller isolieren möchten, können Sie Isolierplatten aus Styrodur verwenden. Zum Bausatz gehören zudem Lüftungsrohre, die für eine gute Belüftung des Gemüses sorgen. Am Ende wird der Erdkeller von oben 30 Zentimeter hoch mit Erde bedeckt. Vor dem Keller-Eingang können Sie ein kleines Vordach bauen. Das wirkt einladend und schützt vor Regen und Schnee.

Wenn Sie den Erdkeller in ebenem Gelände selbst bauen möchten, sollten Sie zunächst die Höhe des Grundwasserspiegels prüfen. Er muss in jedem Fall unter dem Bodenniveau des Erdkellers liegen. Heben Sie je nach Grundwasserspiegel eine Grube von mindestens 80 Zentimeter, idealerweise jedoch 120 Zentimeter Tiefe aus. Dann verdichten Sie den Boden mit einem Stampfer, verschalen den Innenraum des späteren Erdkellers mit 25 Zentimeter breiten Brettern und gießen bis zur Oberkante der Bretter ein ebenes Fundament aus Beton. Wenn dieser ausgehärtet ist, entfernen Sie die Schalung, mauern aus breiten Hochloch-Ziegelsteinen die Wände und sparen nur auf der Vorderseite eine Türöffnung aus. Nach zwei bis drei Steinschichten wird zunächst der Boden 20 Zentimeter hoch mit Füllsand aufgeschüttet und verdichtet. Dann legen Sie ihn als Schutz vor Nagern komplett mit engem Maschendraht und Vlies aus und füllen den Rest bis zur Oberkante des Fundaments mit Splitt auf. Die Seitenwände können Sie mit Ziegeln bis auf zwei Meter Höhe aufmauern und dann mit entsprechender Schalung eine rund 12 Zentimeter starke, mit Stahlmatten bewehrte Decke betonieren.

Etwas mehr handwerkliches Geschick und eine passende Holzschablone werden benötigt, wenn Sie aus hochkant gesetzten flachen Mauerziegeln als Dach ein Tonnengewölbe mauern möchten. Sowohl Wände als auch Decke werden zum Schluss mit Teichfolie verkleidet und gegebenenfalls noch mit einer Dämmschicht versehen. An der Rückwand sollte unter der Decke ein Abluftschacht angebracht werden, um die nötige Belüftung zu gewährleisten. Setzen Sie in die Vorderwand eine passende Tür ein und bauen Sie als Einstieg in den Erdkeller aus Beton-Blockstufen eine Treppe. Den Erdboden links und rechts der hinabführenden Treppe können Sie mit Stützmauern aus Beton oder Mauerklinkern abfangen. Wie beim oben vorgestellten Fertigkeller benötigen Sie auch für den selbst gebauten Erdkeller auf der Außenseite und unter dem Auftritt am unteren Ende der Treppe eine Drainage. Im Keller bietet es sich an, Sandkisten und Stiegen aufzustellen, jedoch nicht ganz an der Wand, sodass sie genug belüftet werden. Auch den selbst gebauten Erdkeller überdecken Sie zum Schluss 30 bis 40 Zentimeter hoch mit Erde, sodass ein kleiner Erdhügel entsteht. Es bietet sich an, dafür den Aushub zu verwenden.

Eine kleine Erdmiete anzulegen ist einfacher und kostengünstiger. Dafür lassen sich zum Beispiel ein ausgedienter Dampfentsafter, eine Toplader-Waschmaschine oder ein verzinkter Topf verwenden. Wurzelgemüse bleibt darin monatelang frisch und knackig. Bohren Sie rund um den Topfrand 10 bis 15 Löcher und senken Sie das Gefäß bis knapp unterhalb der Bohrung in die Erde ein. Wegen der Kondenswasserbildung legt man vor dem Befüllen einen Tonuntersetzer auf den Boden. Darauf schichtet man zunächst schwere Gemüse, wie dicke Kohlköpfe, darüber kommen Leichtgewichte wie Möhren oder Rote Bete. Anschließend Deckel auflegen und den Mini-Erdkeller mit Laub und Tannenreisig vor Frost und Nässe schützen. Tipp: Gemüse sollten Sie nie dicht neben Äpfeln lagern, da sie das Reifegas Ethen, auch Ethylen genannt, verströmen, welches den Stoffwechsel beim Gemüse anregt und dazu führt, dass es schneller verdirbt.