Sankt Augustin · Nach dem Brand im Rewe-Markt in Niederpleis sind die Reinigungsarbeiten schwierig. Die Brandursache ist dagegen offenbar geklärt.
Ein technischer Defekt hat vermutlich die Technik einer flachen Tiefkühltruhe in Brand gesetzt.
Rund zwei Wochen nach dem Brand in einem Supermarkt an der Schulstraße in Niederpleis läuft die Beseitigung des Brandschadens auf Hochtouren. Die Dauer der komplexen Arbeiten lasse sich nur grob auf sechs bis acht Wochen schätzen, erklärt Rewe-Kaufmann Dirk Pfleger und betont: „Wir werden auf jeden Fall wiedereröffnen, alle Mitarbeiter übernehmen und planen, weitere Mitarbeiter einzustellen. Der Markt wird auch wieder so aussehen, wie er nach den aufwendigen Umbaumaßnahmen kurz vor dem Brand aussah, damit sich alle Kunden nicht umgewöhnen müssen.“
Am 12. Mai war die Feuerwehr gegen 22.15 Uhr zu dem Markt gerufen worden, weil dichter Rauch aus dem Verkaufsraum drang. Das Feuer „in mehreren Regalen“, wie es die Feuerwehr damals beschrieb, hatte zu Spekulationen über die Brandursache geführt. Mittlerweile festigt sich der Verdacht, dass es sich um einen technischen Defekt gehandelt habe. Auf Überwachungsvideos sei zu sehen, wie der Brand nach Ladenschluss im Bereich der Technik einer Kühltruhe entstand, beschreibt Pfleger am Samstag an der Brandstelle: „Das Feuer hat sich auf das Regal über der Truhe ausgeweitet. Es hat ordentlich gebrannt, und die Flammen und Funken haben andere Bereiche und ein Kabel in Brand gesetzt. Nach zehn Minuten waren Rauch und Flammen so heiß, dass sich die Kamera abgeschaltet hat.“ Den eigentlichen Brand hatte die Feuerwehr schnell gelöscht. Bis zu fünf Hochleistungslüfter gleichzeitig waren anschließend im Einsatz, um den Brandrauch durch die „Rauch- und Wärmeabzug“ genannten Dachluken sowie durch geöffneten Türen aus dem Verkaufsraum zu blasen.
Zwei Wochen danach riecht es im Markt immer noch nach Rauch, aber auch nach scharfen Reinigungsmitteln. Nachdem die Brandermittler der Polizei ihre Arbeit abgeschlossen hatten, räumte ein Spezialunternehmen die gesamte Ware aus. Dann begann das Aufräumen.
Während die Gefriertruhe derzeit noch bei einem Sachverständigen zur Untersuchung ist, reinigen Arbeiter in dichter Schutzkleidung auf Gerüsten, Leitern und einer fahrbaren Arbeitsbühne alle Oberflächen vom Ruß, den der Brandrauch hinterlassen hatte. Jeder Zentimeter werde zunächst abgesaugt, dann mit Spezialreinigern nass gereinigt, anschließend noch einmal trocken nachgewischt, erklärt Pfleger und zeigt auf die hohe, lamellenförmig gewellte Decke des Verkaufsraums: „Jeder Zentimeter muss gereinigt werden, dazu auch alle Leitungen für die Klimaanlage, die Stromleitungen, Lampen und auch die Rohre der Belüftungsanlage.“ Weil Letztere auch im Inneren zu reinigen sind, werde dazu eine Art Roboter eingesetzt.
Später müssen auch noch alle Wände gereinigt und gestrichen werden. „Für das eigentliche Einräumen des Marktes brauchen wir höchstens zwei Wochen“, so Pfleger. Bis es so weit ist, werden sein Team und er zwei Mal in der Woche mit einem Aktionsstand auf dem Parkplatz stehen, kleine Aufmerksamkeiten und Antworten verteilen: „Manche Kunden haben tatsächlich noch nicht mitbekommen, was passiert ist. Andere sind betroffen, vermissen die Einkaufsmöglichkeit im Ort und sind beruhigt zu hören, dass wir voraussichtlich im Juli wieder da sein werden.“