In Sachsen ist eine Ampel dem heimtückischen Angriff von Hunde-Urin zum Opfer gefallen – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ist schlichtweg umgekippt.
Waldenburg - Diesen Tag wird ein Mädchen aus dem sächsischen Waldenburg wohl nie vergessen. An einem Nachmittag wollte sie lediglich die Bundesstraße 175 überqueren, als das unglaubliche geschah. Um gefahrlos über die Straße zu gelangen, gibt es dort im Zentrum der Stadt eine Fußgängerampel – doch genau diese wurde schließlich selbst zur Gefahr. Auch für Autofahrer können Ampeln zur Gefahr werden, jedoch mehr für den Geldbeutel. Selbst wer bei Gelb über die Kreuzung fährt, muss in einem bestimmten Fall mit einer Strafe rechnen.
Als das Mädchen den Knopf an der Ampel drückte, kippte der riesige Mast einfach um und knallte auf den Boden. Bauhof-Chef Jens Winter war zur selben Zeit vor Ort und konnte den Vorfall mit eigenen Augen beobachten. „Das Mädchen stand da wie versteinert“, sagt er gegenüber Bild. Kein Wunder, schließlich passiert es nicht alle Tage, dass ein Ampelmast einfach so umfällt.
Aber wie konnte das überhaupt passieren? Winter nahm das Stahlrohr direkt genauer unter die Lupe. Seine Einschätzung: „Das verzinkte Stahlrohr ist durchgerostet, weil dort immer Hunde dagegen pinkeln.“ So absurd diese Theorie erst einmal klingt, ist sie gar nicht so unwahrscheinlich. „Pipi ist sehr scharf und über längere Zeit wird dann selbst das beständigste Material angegriffen“, erklärt der Bauhof-Experte. Außerdem werden Hunde immer beliebter als Haustiere. 60 Prozent der Millennials wünschen sich sogar lieber einen Hund, als ein Kind.
Auch das Straßenbauamt steht hinter der Pipi-Theorie. „Der Hergang scheint denkbar“, sagt eine Sprecherin gegenüber Bild. Der Ampel ist ihre plötzliche Schwäche jedoch zu verzeihen. Sie wurde bereits Mitte der 90er Jahre aufgestellt. Somit hielt sie bereits über 25 Jahren den Pipi-Attacken stand. Das Gute an der Geschichte: Zum Zeitpunkt des Falls waren weder Fußgänger noch Autofahrer an der Einschlagstelle. Es wurde also niemand verletzt.
Die Ampel in Sachsen ist jedoch nicht das erste Pipi-Opfer in Deutschland. Die Stadt Viersen in Nordrhein-Westfalen hatte auch mit einem enormen Hunde-Problem zu kämpfen, wie der WDR berichtete. Dort mussten über hundert Aluminium-Laternen schlichtweg abgesägt werden, da sie vom Urin zersetzt wurden. Auch hier bestand die Gefahr, dass sie bei stärkerem Wind einfach umfallen. Bei einer der Laternen ist das sogar passiert – sie ist einfach umgeknickt. Übrigens: Hunde-Besitzer müssen jetzt beim Gassi auf die Uhr schauen - sonst könnte ein Bußgeld drohen.